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WISSENSCHAFT
KLASSISCHE PHILOLOGIE

PROF. DR. KLAUS LENNARTZ:
IAMBOS - PHILOLOGISCHE UNTERSUCHUNGEN ZUR GESCHICHTE EINER GATTUNG IN DER ANTIKE

Unterseite:
Arbeitsseite Thomas Waldkircher
Iambos als literarische Gattung
Frage: Warum wird die Gattungsbezeichnung "Iambos" nicht in der griechischen Form ἴαμβος geschrieben?
Der Versfuß "ἴαμβος" wird dt. meist in der lat. Form "Jambus" oder lat. "iambus" verwendet. Der griech. Begriff "ἴαμβος" meint aber i. d. R. einen Vers, der in Jamben geschrieben ist. Da dies i. d. R. nur in Spottgedichten der Fall ist, wird "Iambos" auch als Gattungsname für Spottgedichte verwendet.
 
Vorläufige Antwort: Auf die griechische Schreibweise ἴαμβος wird für den Gattungsbegriff verzichtet, es handelt sich also um eine eingedeutschte Schreibweise, die bewusst nicht latinisierend ist, da es sich um eine Gattung der griechischen Literatur handelt.
Ausführlichere Hinweise:
Quelle http://www.linkfang.de/wiki/Jambischer_Senar#cn-1
Der Name leitet sich der Tradition zufolge von Iambe (Ἰάμβη) her, in der griechischen Mythologie eine Dienerin im Haus des Königs von Eleusis, in das die um ihre entführte Tochter Persephone trauernde Göttin Demeter einkehrt. Iambe gelingt es durch derbe Scherze die Göttin wieder zum Lachen zu bringen. Der Jambus ist daher traditionell mit Scherz- und Spottgedichten assoziiert.
Quelle hierfür:  C. M. J. Sicking: Griechische Verslehre. München 1993, S. 88
Iambos bezeichnet bei den Griechen auch ein Gedicht in Jamben. Wegen der Verbindung mit den Scherzen der mythischen Iambe und der Verwendung des Jambus für Schmäh- und Spottgedichte insbesondere bei Archilochos war Iambos auch eine Bezeichnung für „Spottgedicht“ schlechthin.
Quelle hierfür: Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. 3. Auflage. Vieweg & Sohn, Braunschweig 1914, Bd. 1, S. 1233.
Von den obszönen Spottgedichten des Iambos-Festes im Dionysos- und Demeterkult und von den Invektiven des Archilochos und seiner Nachfolger leitet sich die Gattung der Iambik her, deren Vertreter Iambiker oder Iambographen genannt werden.
Quelle hierfür:  Ewen Lyall Bowie: Iambographen. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 5, Metzler, Stuttgart 1998, ISBN 3-476-01475-4, Sp. 853–856.
Suche nach dem Begriff ἴαμβος:
1. Fundstelle in Liddel & Scott:

ἴαμβος [ι^],

A.iambus, the metrical foot ^ _, Pl.R.400b, etc.; “ αὐτὴ . .  λέξις  τῶν πολλῶν” Arist.Rh.1408b33δάκτυλος  κατὰ ἴαμβον, = ^ _ ^ _, Anon.Rhythm.Oxy.2.3, Aristid.Quint.1.17.

II. iambic verse, Archil.22 (pl.) Pl.Ion534c, etc.; “ἴαμβος τρίμετρος” Hdt. 1.12; “Ἱππώνακτος” Ar.Ra.661, cf. Arist.Rh.1418b29Po.1448b33.

III. iambic poem, such as those of Callimachus, Str.8.3.30; esp. lampoon, mostly in pl., Pl.Lg.935eArist.Pol.1336b20; “ἐφ᾽ ὑβριστῆρας ἰάμβους” AP7.352 (Mel.(?)): also in Prose, οἱ καταλογάδην Ath.10.445b.

b. of the persons lampooned, Luc.Pseudol. 2.

2. a kind of extempore play got up by αὐτοκάβδαλοι, who themselves had the same name, Semus 20. (For the termination perh. cf. διθύραμβοςθρίαμβος.)

Henry George Liddell. Robert Scott. A Greek-English Lexicon. revised and augmented throughout by. Sir Henry Stuart Jones. with the assistance of. Roderick McKenzie. Oxford. Clarendon Press. 1940.

Befund: Zunächst gibt es keinen Hinweis darauf, dass sich der Gattungsbegriff, der in III. beschrieben ist, in der Schreibweise von der Bezeichnung für den Versfuß unterscheiden sollte, also kein Akzent enthalten sollte.

Frage: Welche Funktion hat der Akzent zu Wortanfang von ἴαμβος

 

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