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Kino / TV
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THE BAREFOOT CONTESSA

An dieser Stelle blicken wir in Zukunft zurück auf Filme und Filmemacher, die im Kino wohl heute ein zahlenmässig zu kleines Publikum ansprechen würden, weil wir uns für die Arbeit besonderer Schauspieler und Regisseure interessieren.

Hier geht es nun zuerst um den Autor, Regisseur und Produzenten L. Mankiewicz, und seinen Film "Die barfüßige Gräfin", mit dem er seine Arbeit in der eigenen Produktionsfirma "Figaro" begonnen hat.

The Barefoot Contessa

(dt. "Die barfüssige Gräfin)

US-amerikanisches Filmdrama von Joseph L. Mankiewicz aus dem Jahr 1954. Die Hauptrollen spielen Ava Gardner und Humphrey Bogart.
sowie Edmond O’Brien.

Hier zunächst der offizielle Trailer, sowie darunter der übersetzte Text von der englischsprachigen Wikipedia-Seite.

Dieser Text erzählt den ganzen Film (hiermit also Spoiler-Alarm). Wer das vorab nicht wissen möchte,

sollte sich also auf den Trailer beschränken.

Das Kino (also "Le cinéma") stellt der Film "Die barfüßige Gräfin" (The Barefoot Contessa) nicht in Frage.

 

Es ist das Kino, das die Gedanken füllt, auf das man sich vorbereitet, um das man Verhandlungen führt, für das man angeworben wird, von dem man bezahlt wird, das Probeaufnahmen, Galaabende und Pressekampagnen organisiert:

 

Es ist das Kino, das die grundlegende Kultur von Joseph Leo Mankiewicz ausmacht, das seine Kultur als Filmregisseur, aber auch seine Laufbahn als Produzent geprägt hat.

 

So ist in diesem Film Harry Dawes - den Humphrey Bogart spielt - diejenige Figur, die den Autor Joseph Leo Mankiewicz vertritt, an den alles delegiert ist. Harry Dawes ist der Stellvertreter, wenn nicht sogar der Doppelgänger des Regisseurs, derjenige, der dessen Absichten vertritt und sie offen zum Ausdruck bringt.

 

In "Die barfüßige Gräfin" geht es aber auch um den Krieg der Geschlechter. Maria (gespielt von Ava Gardner) ist von einer regelrechten Meute von Männchen umzingelt und wird von ihnen zertreten. Aber mehr noch als das Paradigma der Jagd tritt einem das Paradigma des Stierkampfs (der "Corrida") immer wieder relevant entgegen.

Darüber hinaus kann man aber auch die Art und Weise schätzen, wie der Film gleichzeitig eine heitere - und sogar fröhliche - Beziehung zwischen Harry und Maria aufbaut und dem platonisch liebenden Paar aus Regisseur und Schauspielerin die natürliche Aristokratie von Menschen verleiht, die die Filmkunst hoch schätzen, ohne darüber die bestehenden weltlichen Zwänge zu vergessen oder zu verkennen.

Die Handlung


Der vom Glück verlassene Filmregisseur und Drehbuchautor Harry Dawes ist gezwungen, für den beleidigenden, emotional verkrüppelten Geschäftsmann Kirk Edwards zu arbeiten, der beschlossen hat, einen Film zu produzieren, um sein ohnehin schon überdimensionales Ego noch zu stärken. Auf der Suche nach einer glamourösen Hauptdarstellerin gehen sie in einen Madrider Nachtclub, um eine Tänzerin namens Maria Vargas kennenzulernen, von der Kirk bereits gehört hatte.

Maria ist ein fröhlicher, aber stolzer Mensch, der gerne barfuß tanzt und ein kompliziertes Leben führt. Maria mag Harry, dessen Arbeit sie bereits kennt, auf Anhieb, aber Kirk ist ihr auf Anhieb zuwider. Obwohl sie während ihres Treffens davonläuft, spürt Harry sie in ihrem Elternhaus auf und überredet sie, mit ihm in die Vereinigten Staaten zu fliegen, um ihren ersten Film zu drehen. Dank seines Fachwissens und der Hilfe des schmierigen, unaufrichtigen Publizisten Oscar Muldoon wird ihr Filmdebüt zu einer Sensation. Mit den folgenden Filmen dieses Teams wird Maria zu einer angesehenen Schauspielerin, Harrys Karriere kommt wieder in Schwung, und sie werden Freunde.

Während einer Party in Marias Haus geraten Kirk und der wohlhabende lateinamerikanische Playboy Alberto Bravano in einen Streit um Maria. Alberto hatte Maria während des Abends auffallend bewundert. Als Alberto sie einlädt, ihn auf seiner Yacht an der Riviera zu begleiten, befiehlt Kirk ihr, sich von ihm fernzuhalten. Beleidigt durch Kirks Versuch, sie zu dominieren, nimmt sie Albertos Einladung an. Auch Oscar, der es leid ist, Kirks Handlanger zu sein, sieht seine Chance gekommen und wechselt zu Alberto.

Maria ist mittlerweile ein großer Star, aber nicht zufrieden. Sie beneidet ihren Freund Harry um das Glück, das er mit seiner Frau Jerry gefunden hat. Alberto ist ihr zu frivol und oberflächlich. Eines Abends, als Alberto im Kasino spielt, nimmt Maria einige seiner Jetons, löst sie ein und wirft das Geld ihrem Liebhaber, einem Gauner, aus dem Fenster zu. Als Alberto eine Pechsträhne hat, beschimpft er Maria in aller Öffentlichkeit, weil sie sein Glück ruiniert hat. Daraufhin erhält er eine Ohrfeige von Graf Vincenzo Torlato-Favrini, der Maria aus dem Casino hinausbegleitet.

Maria bleibt bei Vincenzo und seiner verwitweten Schwester Eleanora im gräflichen Palazzo. Sie hat die große Liebe ihres Lebens gefunden, und sie heiraten in einer aufwendigen Zeremonie, bei der Harry die Braut zum Altar führt. Doch es gibt ein Problem. Der Graf und seine Schwester sind die letzten der Torlato-Favrinis; ohne Nachkommen wird das Adelsgeschlecht aussterben. Der Graf hat ein Geheimnis. Aufgrund einer Kriegsverletzung ist er impotent. Davon erzählt er Maria aber erst in der Hochzeitsnacht.

In einer regnerischen Nacht, Monate später, als Harry in Italien ist, kommt eine unglückliche Maria in sein Hotelzimmer und erzählt ihm von der Impotenz ihres Mannes, gesteht ihm aber auch, dass sie schwanger ist. Sie glaubt, dass Vincenzo das Kind haben will, um das Familiengeschlecht fortzuführen. Harry warnt sie, dass Vincenzo zu stolz sein könne, um dies zu akzeptieren, doch Maria ist anderer Meinung und plant, ihm in dieser Nacht von ihrer Schwangerschaft zu erzählen.

Nachdem Maria sein Hotelzimmer wieder verlassen hat, bemerkt Harry, dass Vincenzos Auto hinter dem Marias herfährt, und folgt den beiden. Zurück im Palazzo, in den Räumen der Bediensteten, erschießt Vincenzo zuerst Maria, und dann auch ihren Liebhaber, bevor sie ihm von ihrem Kind erzählen kann. Harry kommt gerade in dem Moment an, als die Schüsse abgefeuert werden. Er erzählt Vincenzo nichts von der Schwangerschaft. Die Geschichte endet, wie sie begonnen hat, mit der Rückblende auf Marias Beerdigung. Noch während die Trauergäste den Friedhof verlassen, wird Vincenzo von der Polizei abgeführt.

Aus der englischen Wikipedia zum Film, Übersetzung medias ohg verlag und produktion)

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