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Werke nach Gattungen und Jahr
 

  • Dramen und Theaterstücke
    The Man in the Trench Coat (1941, play)
    The Traitor (1949 play)
    The Caine Mutiny (1951)
    A Modern Primitive (1952, unpublished play)
    The Caine Mutiny Court-Martial (1953, play)
    Nature's Way (1957, play)
     

  • Novels und Romane
    Aurora Dawn (1947) 
    City Boy: The Adventures of Herbie Bookbinder (1948)
    Marjorie Morningstar (1955)
    Slattery's Hurricane (1956)
    The "Lomokome" Papers (written in 1949, published in 1956)
    This Is My God: The Jewish Way of Life (1959, revised ed. 1973, revised ed. 1988, non-fiction)
    Youngblood Hawke (1962)
    Don't Stop the Carnival (1965)
    The Winds of War (1971)
    War and Remembrance (1978)
    Inside, Outside (1985)
    The Hope (1993)
    The Glory (1994)
    The Will to Live On: This is Our Heritage (2000)
    A Hole in Texas (2004)
    The Lawgiver (2012)

    Non-Fiction
    The Language God Talks: On Science and Religion (2010)

    Autobiographie
    Sailor and Fiddler: Reflections of a 100-Year Old Author (2015)








     

  • Marjorie Morningstar : Roman () 
     

  • Autobiographie
    Sailor and Fiddler : Autobiographie (2016, posthum)
    dt. 
     

  • Drehbücher und Skripts
        

  • Kinderbücher von William Kennedy
        

  • Nicht-Fiktionale Werke

 

  • Über Herman Wouk

Verlag
AutorenundWerke

 

HERMAN WOUK
MARJORIE MORNINGSTAR

Der Roman

Marjorie Morningstar ist ein 1955 erschienener Roman von Herman Wouk, mit dem wir uns derzeit ausgiebig beschäftigen.

Der fiktive Roman beschreibt den Lebensweg einer Frau, die eine Karriere als Schauspielerin am Broadway machen will. Dabei überschneidet sich ihr Weg immer wieder mit den Zielen eines von ihr bewunderten, aber leider erfolglosen Künstlers an ihrer Seite, der dem ehrgeizigen Ziel folgt, ein Musical für den Broadway zu schreiben. Auch wenn er es schreiben und aufführen kann, bleibt ihm der Erfolg dennoch verwehrt. Darum und aufgrund vieler persönlicher Unterschiede trennen sich die Wege des Paares am Ende des Romans wieder.

Der Roman "Marjorie Morningstar" wurde als "der erste jüdische Roman bezeichnet, der nicht nur bei einem jüdischen, sondern bei einem allgemeinen Publikum beliebt und erfolgreich war"[2]. 1958 wurde das Buch suvh zu Grundlage für einen Hollywood-Film mit Natalie Wood und Gene Kelly in den Hauptrollen.

 

Handlung
Marjorie Morgenstern, geboren 1916, ist ein jüdisches Mädchen aus dem New York der 1930er Jahre. Sie ist klug, schön und beliebt und hat viele Verehrer. Ihr Vater ist ein wohlhabender Geschäftsmann, der mit seiner Familie erst vor Kurzem aus einem ärmeren Viertel, einem der "jüdischen Viertel" in die Bronx an der Upper West Side von Manhattan umgezogen ist. Ihre Mutter hofft inständig, dass der Ortswechsel Marjorie nun helfen wird, einen Mann mit einer "besseren
Zukunft" zu finden und zu heiraten.
 

Marjorie möchte Schauspielerin werden und wählt darum "Marjorie Morningstar" als ihren Künstlernamen. Noch am College spielt sie bereits die Titelrolle in einer Inszenierung von "The Mikado", und lernt dabei Marsha Zelenko kennen, die für eine Weile ihre beste Freundin sein wird.

 

Marsha ermutigt Marjorie in ihrem Bestreben und hilft ihr sogar, einen Aushilfsjob als Betreuerin für Schauspielschüler in einem Sommercamp zu bekommen, in dem auch Marsha auch selbst im Bereich Kunsthandwerk unterrichtet.

Auf der gegenüberliegenden Seite des Sees, an dem das Sommercamp durchgeführt wird, befindet sich das exklusive Resort "South Wind", in dem eine Reihe professioneller Entertainer aus New York für einfache Sommerunterhaltung sorgt. Marsha überredet Marjorie, mit ihr über den See zu paddeln, um einen geheimen nächtlichen Ausflug ins "South Wind" zu unternehmen.

 

Marjorie lernt dabei als Besucherin einer Probe den Künstler Noel Airman kennen, einen Mann, der einige Jahre älter als sie ist, und es als Komponist bereits zu einiger Berühmtheit gebracht hat. Doch während sie ihn aus Abstand bewundert, ist es vor allem Airmans Regieassistent Wally Wronken, der um Marjories Aufmerksamkeit buhlt, da er etwa in ihrem Alter ist, und wie sie vorhat, an den Broadway zu gehen, um dort Dramatiker zu werden.

Doch Marjorie vergöttert eben Noel, der so wundervoll singen, tanzen, komponieren und auch gleich mehrere Sprachen sprechen kann. So beginnt eine Beziehung, die in der Folge volle vier Jahre ihres beiderseitigen Lebens bestimmen wird. Er erklärt zwar immer deutlicher, dass er keinerlei Interesse daran habe, zu heiraten oder sich in das bürgerliche Leben einzufügen, da dieses seiner Meinung nach letztendlich bald aussterben wird. Marjorie legt darauf zu diesem Zeitpunkt auch keinen großen Wert.

Da er seinen Geburtsnamen von Saul in Noel geändert hat, um seiner jüdischen Herkunft nicht zu deutlich sichtbar zu machen, macht er sich über ihre jüdischen  Verhaltensweisen lustig (wie etwa das Vermeiden von Schweinefleisch), und verspottet sie zudem auch wegen ihrer "mosaischen" Ablehnung einer jeden Art von vorehelichem Sex.

Noel erklärt Marjorie, sie sei eben eine "Shirley": eines dieser typischen, gut erzogenen jüdischen Mädchen aus New York, das letztendlich einen festen Ehemann und eine Familie haben möchte, während er ja quasi schon fast von Natur aus nur eine künstlerische Karriere anstrebe, und sich darum nicht binden könne.

Im Laufe des Romans haben aber weder Noel noch Marjorie beruflichen Erfolg am Theater. Marjorie akzeptiert irgendwann, dass sie als professionelle Schauspielerin keinen Erfolg haben wird, und verbringt einen Großteil ihrer Zeit nun mit Lesen und Arbeiten. Auch Noel nimmt Schreib- und Lektoratsjobs an, die seinen Lebensunterhalt sichern sollen, kündigt sie dann aber doch bald wieder, wobei er dafür immer Marjorie die Schuld gibt, weil er ja ihretwegen Jobs annehmen müsse, die eben nicht zu ihm passen, und deswegen auch oft so unglücklich sei.

In Panik flieht er endlich aus New York, um Marjorie nicht heiraten zu müssen. Er sagt ihr sogar ausdrücklich, dass er ja als Schriftsteller keinen Erfolg haben werde, und sich deshalb dazu entschlossen habe, zum Philosophiestudium zurückzukehren.

Nachdem sie aber inzwischen doch eine sexuelle Beziehung zu ihm eingegangen ist, und ihn aus tiefstem Herzen liebt, ist Marjorie fest davon überzeugt, dass ihre einzige Hoffnung nach wie vor darin bestehe, Noel zu heiraten. Sie beschließt, zunächst noch ein Jahr zu warten, und ihm dann nach Paris zu folgen.

Auf dem Weg nach Frankreich lernt Marjorie dann aber an Bord der Queen Mary einen geheimnisvollen Mann namens Mike Eden kennen. Sie genießt seine Gesellschaft, er behandelt sie gut und spricht mit ihr respektvoll über ihre religiösen Traditionen. Schließlich ist sogar er es, der ihr dabei hilft, "ihren" Noel wieder zu finden.

In Paris sagt Noel ihr zwar, wie sehr er sich freue, sie zu sehen, bemerkt aber nicht einmal, wie hungrig und auch verletzt sie eigentlich ist. Er erzählt ihr, dass er sich in dem Jahr in Paris am Ende doch nicht für das Philosophiestudium eingeschrieben habe. und nun in die USA zurückkehren werde, um einen anderen festen Job als Schriftsteller anzunehmen.

Er macht ihr zwar "bei dieser Gelegenheit" einen Heiratsantrag, doch Marjorie erkennt endlich, dass das Leben mit Noel sie nie glücklich machen wird, und sie sich genauso gut auch gleich in einen anderen verlieben könne.


Sie kehrt nach New York zurück, befreit sich von ihrer Verliebtheit in Noel und heiratet schnell, ohne sich darum zu kümmern, dass Noel sie nun wohl immer noch als "Shirley" bezeichnen würde.

Der Roman schließt mit einem Epilog in Form eines Tagebucheintrags von Wally Wronken, der einzigen Figur aus dem Kreis der Figuren, die es tatsächlich geschafft hat, eine erfolgreiche künstlerische Karriere zu machen. Wally gibt Marjorie bei einer Wiederbegegnung zu verstehen, dass er sie als junger Mann vergöttert habe. Allerdings ist Marjorie an diesem Zeitpunkt bereits seit 15 Jahren mit einem anderen Mann verheiratet, und hat sich glücklich in ihrer Rolle als religiöser Vorstadtehefrau und Mutter eingerichtet.

So endet der Roman mit Wally, der sich an das aufgeweckte Mädchen erinnert, das er einmal gekannt hat, und sich nur wundern kann, wie gewöhnlich ihm Marjorie nun mit ihren 39 Jahren erscheint.

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Anmerkung aus der amerikanischen Wikipedia

zum Hintergrund der Figuren

Der Charaktername Airman ist eine Übersetzung aus dem Yiddish לופֿטמענטש‎ (luftmentsh) ins Englische. Der Kritiker Dan Vogel schreibt, dass Wouk den Künstler Noel als einen Ra-Sha
" (phonetisch: raw-shah'), also als einen bösen, satanischen Menschen darstelle, weil er Majorie durch seine Verlockung zur Verletzung der traditionellen jüdischen Gesetze der Kaschrut oder auch der koscheren Ernährungsgesetze hin zu einer Verletzung der traditionellen Werte der Sexualmoral führe.[3]

Rezeption
Der Roman "Marjorie Morningstar" stand mindestens 37 Wochen auf der Bestsellerliste der New York Times, monatelang sogar auf Platz eins. Der Roman war dabei aber sowohl unter jüdischen Schriftstellern und religiösen Persönlichkeiten als auch unter den säkularen Intellektuellen umstritten.[4]

Insbesondere die Darstellung der New Yorker Juden wurde von Leslie Fiedler[5] und Norman Podhoretz kritisiert,[6] während andere, wie Meyer Levin, den Roman lobten.

Podhoretz kritisierte Marjories Rückbesinnung auf traditionelle jüdische Werte am Ende des Romans, und hielt Marjorie für oberflächlich, weil sie nicht erkannte, dass viele Bräuche und Traditionen "an ihrer eigenen Irrelevanz sterben".

Einem Rezensenten der New York Times namens William H. Hudson gefiel der Roman und er merkte an, dass "die Bekräftigung traditioneller Werte, die Unterwerfung unter die Weisheit der älteren Generation und der Autorität und die Wiederannahme individueller Verantwortung" eben ein Eckpfeiler der meisten der Romane Wouks sei und dessen eigene Akzeptanz des traditionellen religiösen Judentums
damit widerspiegele.[3]


Wouks fiktive Darstellung einer Bar-Mitzva war dabei immer ein besonderes Ziel der Kritik. 1959 kommentierte Wouk selbst das in seinem Buch "This Is My God" so:
 

"Ich habe mein Bestes getan, um eine Bar-Mitzva mit Genauigkeit und Zuneigung darzustellen. Ich dachte, es sei mir ziemlich gut gelungen, aber ich stieß auf die erbittertsten und heftigsten Einwände von einigen jüdischen Mitbürgern. Ich habe, so behaupteten sie, einen heiligen Anlass komisch erscheinen lassen. Natürlich gab es komische Züge in dem Bild, aber ich glaube, dass diese in der Realität des Volkes liegen und nicht in der Phantasie

des Schreibers."[7]

Mit der Zeit hat diese Art der Kritik aber gelegt, und im Jahr 1970 wurden sogar zwei Auszüge aus "Marjorie Morningstar" in das Lesebuch mit dem Titel "The Rise of American Jewish Literature" aufgenommen.[8]

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Referenzen

  1. "Books Published Today". The New York Times: 21. September 1, 1955.

  2.  Arnold Beichman, Herman Wouk: The Novelist as Social Historian (New Brunswick, NJ, and London: Transaction Books, 1984), p. 53.

  3. Jump up to: a b Vogel, D. (1994), "Remembering Marjorie Morningstar", Studies in American Jewish Literature (1981-), 13, 21-26. Accessed August 23, 2020, from http://www.jstor.org/stable/41205839

  4. Arnold Beichman, Herman Wouk: The Novelist as Social Historian (New Brunswick, NJ, and London: Transaction Books, 1984), p. 52.

  5. Cf. Leslie Fiedler, Love and Death in the American Novel (New York: Criterion, 1960), pp. 41 & 249-52.

  6. Norman Podhoretz, "The Jew as Bourgeois," Commentary, No. 30 (February 1956), pp. 186-88. But Podhoretz also praised the novel as "perhaps the first novel to treat American Jews intimately as Jews without making them seem exotic" (ibid.).

  7. Herman Wouk, This Is My God (Garden City, NY: Doubleday, 1959), p. 113.

  8. Charles Angoff and Meyer Levin, eds., The Rise of American Jewish Literature (New York: Simon and Schuster, 1970).


    DER OBEN DARGESTELLTE TEXT IST EINE ÜBERSETZUNG DES ARTIKELS ZUM ROMAN AUS DER ENGLISCHEN (BZW: AMERIKANISCHEN WIKIPEDIA. ERGEBNISSE AUS UNSERER WEITEREN BESCHÄFTIGUNG MIT DEM ROMAN FÜGEN WIR NACH UND NACH IN DIESEN TEXT EIN. UND BEMÜHEN UNS DABEI STETS DARUM, ALLE GRUNDSÄTZE FÜR WIKIPEDIA-AUTOREN HIERBEI EINZUHALTEN. WIR VERFOLGEN DABEI DAS ZIEL, DIES AM ENDE UNSERER BESCHÄFTIGUNG MIT DEM ROMAN AUCH WIEDER IN WIKIPEDIA EINZUFÜGEN).

    Wir fördern also Wikipedia einmal durch die Weitergabe der Texte im Rahmen der erlaubten Nutzung, aber auch durch ständige eigene Beiträge zur Wikipedia in deutscher, englischer, norwegischer und einmal auch schon arabischer Sprache.)

Vogel, Dan. “REMEMBERING ‘MARJORIE MORNINGSTAR.’” Studies in American Jewish Literature (1981-) 13 (1994): 21–26. http://www.jstor.org/stable/41205839.

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