Samstag, 18.11.2023
Im heutigen Saturday Briefing der UK Times schreibt Jeffrey Griffin als Executive Editor der Times:
 

Als Außenminister wird von David Cameron erwartet, dass er sich der Position der Regierung zu China anschließt, die besagt, dass China eine "epochale und systemische Herausforderung für Großbritannien" darstellt. Viele fragen sich, wie leicht das für den sinophilen ehemaligen Premierminister sein wird, der in seiner Zeit in der Downing Street bekanntlich mit Peking kuschelte und, wie Fiona Hamilton enthüllt, die Beziehungen aufrechterhielt, selbst als britische Sicherheitsbeamte vor der wachsenden Bedrohung durch das Regime von Präsident Xi warnten.

 

As foreign secretary, David Cameron will be expected to align himself with the government’s position on China, which is that it represents an “epoch-defining and systemic challenge to Britain”. Many wonder how easy that will be for the sinophile former prime minister, who famously cosied up to Beijing when in Downing Street and, as Fiona Hamilton reveals, kept up ties even as UK security officials warned of the increased threat from President Xi’s regime. 

 

Damit stellt sich natürlich die Frage, wer das von David Cameron erwartet, da der amtierende Premierminister Richi Sunak gerade nicht durch autoritäre Vorgaben gegenüber seinem Team auffällt, sondern im Gegenteil mit der Ernennung Camerons im Nachrückverfahren für den Fachwechsel des vorherigen Außenministers ins momentan entscheidendere Innenministerium, in die eher zu weitgehende Freigabe der Rede für seine frühere Innenministerin nur nachträglich und korrigierend eingreift.

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Wie wir im ersten Interview mit David Cameron später sehen werden, betont auch dieser eher seine Team-Fähigkeit als seine Bereitschaft der Unterwerfung, durchaus auch in einer fruchtbaren Gegenposition, wenn nötig.

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Jeffrey Griffin deutet heute bereits an, dass die Meinungen in Einordnung der Rolle Chinas durchaus auseinander liegen könnten. Die Äußerungen hierzu möchte ich zunächst betrachten:

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• Griffin gibt die Regierungsmeinung folgendermaßen wieder:
  "China represents ... an epoch-defining and systemic challenge for Britain".
   

• Dieses Zitat stammt zunächst aus dem ISC-Bericht über China vom September 2023, dem wiederum eine umfängliche Beobachtung und Beschreibung durch den ISC in verschiedenen Feldern von Politik und Wirtschaft in China in den letzten vier Jahren zugrunde liegt. Die ISC-Studie steht hier zum Download zur Verfügung, ebenfalls der hierzu auch veröffentlichte "Government Response" der Regierung
   

• Behauptet wird also, dass "China eine "epochale und systemische Herausforderung für Großbritannien" darstellt.

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• Daraus leitet Griffin wiederum die Frage an den Leser ab: "... wie leicht es für den sinophilen ehemaligen Premierminister sein wird, der in seiner Zeit in der Downing Street bekanntlich mit Peking kuschelte und, wie Fiona Hamilton enthüllt, die Beziehungen aufrechterhielt, selbst als britische Sicherheitsbeamte vor der wachsenden Bedrohung durch das Regime von Präsident Xi warnten"?
  
  Eine deutliche Suggestivfrage also, die man in der Antwort fast nur verneinen könnte.
  
  Es stellt sich aber für den neutralen Betrachter aber vor allem die Frage, ob David Cameron damals von der "wachsenden Bedrohung" (die ja eigentlich im ersten Zitat gar nicht explizit so erwähnt wird) wusste?
   

• Und zweitens, warum er Sie dann gegebenenfalls (und bei welcher Gelegenheit) ignoriert hat?
  
  Die sprachliche Betrachtung legt noch nahe sich die Worfelder "kuscheln" und "enthüllen" anzusehen, die der ganzen Frage eine zusätzlich anrüchige Ebene geben ...