MUSIK
LULLY
BALLETTMUSIKEN UND INTERMEDIENS ZUM COMÉDIE-BALLET UND DER COMÈDIE LYRIQUE
Das Comédie-ballet ist eine spezifisch französische Operngattung, bei der ein Schausoiel oder eine Komödie durch musikalische Zwischenstücke und Ballettpassagen ergänzt wurde. Nach frühen Meisterwerken in der Mitte des 17. Jahrhunderts wie den werken Molieres giltl Voltaires Werk "La princess de Navarre" mit Musik von Rameau, das im Jahr 1745 in Versailles uraufgeführt wird, als Höhepunkt der Entwicklung.
Am Ende des 18. Jahrhunderts entsteht daraus die Comédie lyrique ohne gesprochenen Text in 3 bis 4 Akten, die als Vorläufer dre Komischen Oper gilt.
Comédie-ballet
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Comédie-ballet ist eine spezifisch französische Operngattung, bei der ein gesprochenes Theaterstück durch Musik und Tanz aufgelockert wird.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte[Bearbeiten]
Als erstes Stück dieser Gattung gilt Les Fâcheux (Die Lästigen), das 1661 zu Ehren von Ludwig XIV. in Vaux-le-Vicomte, der Residenz von Nicolas Fouquet, aufgeführt wurde. Der Text stammt von Molière, die Musik von Jean-Baptiste Lully und die Choreographie von Pierre Beauchamp. Alle drei arbeiteten bei weiteren Stücken des comédie-ballet, insbesondere dem Meisterwerk des Genre, Le bourgeois gentilhomme (Der Bürger als Edelmann) von 1670. Nachdem Molière und Lully in Streit gerieten, wurde Marc-Antoine Charpentier 1673 als Komponist für Le malade imaginaire (Der eingebildete Kranke) herangezogen. Bei der vierten Aufführung von Le malade imaginaire erlitt Molière am 17. Februar 1673 einen Schwächeanfall und starb wenige Tage später.
Im 18. Jahrhundert galt comédie-ballet als unmodern, aber behielt dennoch einen langwährenden Einfluss auf die Musik im französischen Theater. Ein spätes Beispiel dafür ist La princesse de Navarre (Die Prinzessin von Navarra) von Voltaire. Es wurde am 23. Februar 1745 in Versailles aufgeführt und besteht aus einem Prolog und drei Akten, sowie einer Ouvertüre und drei musikalischen Zwischenspielen, komponiert von Jean-Philippe Rameau. Die Gesangspartien gelten als besonders schwierig und beinhalten ein Duett für hautes-contre.
Comédie-ballet und comédie lyrique[Bearbeiten]
Obwohl fachspezifisch der Begriff comédie-ballet oft nur auf die oben beschriebene Form begrenzt wird, wendeten im 18. Jahrhundert manche Autoren die Bezeichnung auch auf andere Formen der Bühnenkunst an, insbesondere auf Versionen der Komischen Oper, die üblicherweise aus drei oder vier Akten ohne gesprochene Dialoge besteht. Dies unterschied sich vom opéra-ballet (einem anderen Genre, das Musik und Tanz vermischte) darin, dass es eine durchgängige Handlung besaß (anstelle nur auf die einzelnen Akte beschränkter Handlungsstränge), sowie häufig komische oder satirische Merkmale. Dies ist vergleichbar mit der comédie lyrique. Beispiele sind Le carnaval et la folie (1703) von André Cardinal Destouches und La vénitienne (1768) von Antoine Dauvergne, eine Neufassung des 1705 erschienenen gleichnamigen Balletts von Michel de La Barre. Ein völlig unterschiedlicher Gebrauch de Begriffs comédie-lyrique als eine Form der modernen Neuschöpfung des comédie-ballet ist Le piège de Méduse (1913) von Erik Satie, ein Stück in einem Akt mit sieben kurzen Tanzpassagen, welches ursprünglich für Piano komponiert wurde.
Aufzählung von comédies-ballets[Bearbeiten]
Comédies-ballets von Molière-Lully-Beauchamp[Bearbeiten]
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Les Fâcheux (1660)
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Le Mariage forcé (1664)
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La pastorale comique (1667)
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Le Sicilien (1667)
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L'amour médecin (1665)
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George Dandin (1668)
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Monsieur de Pourceaugnac (1669)
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Les amants magnifiques (1670)
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Le bourgeois gentilhomme (1670)
Comédies-ballets von Molière-Charpentier-Beauchamp[Bearbeiten]
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La Comtesse d'Escarbagnas (1671)
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Le malade imaginaire (1673)
Comédie-ballet von Voltaire-Rameau[Bearbeiten]
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La Princesse de Navarre (1745)
Quellen[Bearbeiten]
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Bartlet, M. Elisabeth C., "Comédie lyrique" and "Comédie-ballet", in Stanley, Sadie (ed.), The New Grove Dictionary of Opera (I, pp. 910–909), Grove (Oxford University Press), New York, 1997 (ISBN 978-0-19-522186-2)
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Sawkins, Lionel, "Haute-contre", ibidem (II, pp. 668–69)
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Caruselli, Salvatore (ed.), Grande enciclopedia della musica lirica (III, article: “Lully, Giovanni Battista”), Longanesi & C. Periodici S.p.A., Rome
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Xerxès (6 Entrées für Francesco Cavallis Oper, 22. November 1660)
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Hercule amoureux (18 Entrées für Cavallis Oper Hercules amante, 7. Februar 1662)
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Le Mariage forcé (Text: Molière, 29. Januar 1664)
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Les Plaisirs de l’île enchantée/La Princesse d’Elide (Gemeinschaftswerk mit M. Lambert, Text: Molière, 7./8. Mai 1664)
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Oedipe (Text: Pierre Corneille, 3. August 1664)
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Le Favori/Le Ballet des grands ou les délices de la campagne (Text: Marie-Catherine Desjardins; Prolog und intermédes von Molière, 13. Juni 1665)
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L’amour médecin (Text: Molière, 14. September 1665)
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La Pastorale comique (Text: Molière, 5. Januar 1667)
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Les Sicilien ou l’Amour peintre (Text: Molière, 8(?). Februar 1667)
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George Dandin/Le Grand divertissement de Versailles (Text: Molière, 18. Juli 1668)
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Monsieur de Pourceaugnac/Le divertissement de Chambord (Text: Molière, Lully, 6. Oktober 1669)
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Les Amants magnifiques (Text: Molière, 4. Februar 1670)
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Le Bourgeois gentilhomme (Text: Molière, 14. Oktober 1670)
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Britannicus (Text: Racine, 1670, Musik verschollen)
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Psyché (Text: Molière, Corneille, Quinault, Lully, 17. Januar 1671)
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La Comtesse d’Escarbagnas/Ballet des ballets (Text: Molière, 2. Dezember 1671).